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Kompetenzzentrum
Vielfalt Hessen

Interaktiver Input in Kassel: Diskriminierung geht uns alle an

Foto: Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen

Es war eine der letzten Präsenzveranstaltungen im Landkreis Kassel: Ende Oktober luden der Landkreis und das Kompetenzzentrum Vielfalt – WIR Lotsen zu einem interaktiven Input mit dem Thema „Diskriminierung geht uns alle an“. Dr. Maria Seip, Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank am Standort Kassel, führte in das Thema ein.

Die Gruppe von 14 Teilnehmenden – zum größten Teil ehrenamtliche Integrationslotsinnen und -lotsen – war zunächst aufgerufen, Merkmale zur Identität zu sammeln, wie zum Beispiel Geschlecht, Herkunft, Sprache, Hobbys und vieles mehr. Im nächsten Schritt sollten die Teilnehmenden für sich drei Merkmale finden, die sie selbst beschreiben und die ihnen wichtig sind. Diese Übung machte deutlich, dass es vielmehr als drei Merkmale sind, die eine Person ausmachen.

„Diskriminierung ist immer gekoppelt mit einer Reduzierung der Person auf ein Merkmal und damit verbunden eine Zuschreibung, häufig auch eine Abwertung“, erläutert Maria Seip. Dies wurde auch bei der gemeinsamen Medienanalyse deutlich. Zu sehen waren Werbeanzeigen, die alle diskriminierende Aussagen hatten. In großer Runde diskutierte die Gruppe darüber, welche Empfindungen die Anzeigen bei ihnen auslösten und wie diese Bilder auf Betroffene wirken. Dabei stellte sich heraus, dass niemand davor gefeit ist, andere Menschen durch unüberlegte Äußerungen von gesellschaftlich überlieferten und verinnerlichten Bilder und Vorstellungen sowie Verallgemeinerungen zu verletzen. „Wichtig ist jedoch, dass wir uns unserer Wortwahl und dessen mögliche Wirkung bewusst werden. Wenn wir uns unbewusst diskriminierend verhalten, , sollten wir nicht einfach über die Situation hinweggehen oder sie herunterspielen. Denn damit ignorieren wir die Sicht der Betroffenen und verstärken die diskriminierende Wirkung“, bietet Maria Seip als Lösungsweg an. Es wurde deutlich, dass die Zeit für den Austausch zum Thema viel zu kurz war und dass es hoffentlich bald wieder mehr Möglichkeiten gibt.